Die Überschrift ist ein Sprichwort aus der hinduistischen Welt. Im indischen Raum werden Lehrer sehr hoch geschätzt und respektiert. Das wirkt sich unter anderem dadurch aus, dass sie eine eigene Respektform haben, z.B. in der Grußformel. Das allseits bekannte Namaste (Hindi: नमस्ते) wäre einem Lehrer gegenüber – auch mit der zugehörigen Handgeste – eine Beleidigung. Pranām (Hindi: रणाम) heißt die Begrüßung, und die zugehörige Geste ist eine Verbeugung zu den Füßen – eine Entsprechung gibt es in vielen der 122-179 Sprachen Indiens. Es gibt hier unterschiedliche Ausprägungen der zugehörigen Geste, gängig ist das Berühren der Füße des Lehrers und dann die eigene Stirn – das kann im Stehen, passieren, durch die Verbeugung aus dem Sazen, oder durch flaches Hinlegen auf den Boden. In einem der wichtigsten und ältesten Texten des Hinduismus, den Veda (bis ca. 1200 v.Chr.!) heißt es zu den Philosophien der Hindu-Traditionen:
Matru Devo Bhava
Pitru Devo Bhava
Acharya Devo Bhava
Übersetzt heißt dies in etwa:
Be one for whom the Mother is God,
be one for whom the Father is God,
be one for whom the Teacher is God
Sei jemand, für den Lehrer wie Götter sind!