There’s no higher God than parents and teachers


Die Überschrift ist ein Sprichwort aus der hinduistischen Welt. Im indischen Raum werden Lehrer sehr hoch geschätzt und respektiert. Das wirkt sich unter anderem dadurch aus, dass sie eine eigene Respektform haben, z.B. in der Grußformel. Das allseits bekannte Namaste (Hindi: नमस्ते) wäre einem Lehrer gegenüber – auch mit der zugehörigen Handgeste – eine Beleidigung. Pranām (Hindi: रणाम) heißt die Begrüßung, und die zugehörige Geste ist eine Verbeugung zu den Füßen – eine Entsprechung gibt es in vielen der 122-179 Sprachen Indiens. Es gibt hier unterschiedliche Ausprägungen der zugehörigen Geste, gängig ist das Berühren der Füße des Lehrers und dann die eigene Stirn – das kann im Stehen, passieren, durch die Verbeugung aus dem Sazen, oder durch flaches Hinlegen auf den Boden. In einem der wichtigsten und ältesten Texten des Hinduismus, den Veda (bis ca. 1200 v.Chr.!) heißt es zu den Philosophien der Hindu-Traditionen:

Matru Devo Bhava
Pitru Devo Bhava
Acharya Devo Bhava

Übersetzt heißt dies in etwa:

Be one for whom the Mother is God,
be one for whom the Father is God,
be one for whom the Teacher is God

Sei jemand, für den Lehrer wie Götter sind!

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Das man sich vor den Lehrern vor die Füße schmeißt mag – gerade in unserer Kultur – mehr als übertrieben und antiquiert vorkommen. Und auch ich, der ich einiges aus der hinduistischen Kultur mit in die Wiege gelegt bekommen habe, hatte niemals den gehorsamen und nicht hinterfragten Respekt für meine Lehrer übrig. Sicherlich, jetzt im Nachhinein bereue ich es ein wenig, dass ich für einige Lehrer eine regelrechte Qual gewesen sein muss – habe ich doch vieles von ihnen gelernt, was sich erst jetzt als Wertvoll und Nützlich offenbart. Aber ich war nie der Mensch, der viel auf Titel, Rang oder Positionen gegeben hat. Was mir wichtig war, um jemanden zu respektieren, waren seine Taten – wenn ich merke, dass mir ein Mensch Geistig deutlich überlegen ist, dann hat er meinen Respekt sicher. Aber auch jemand, der anderen hilft, der Individuen, Gemeinschaften oder der Menschheit etwas gutes, etwas selbstloses tut, steigt in meinem Ansehen. Ganz gleich, ob er nur einer Dame über die Straße hilft, sich in der Fachschaft engagiert oder als Ärzte ohne Limit ehrenamtlich in Afrika unterwegs ist. Es ist die Haltung und der Charakter, der solchen Taten innewohnt, die meinen Respekt verdient.

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Haben Lehrer den dann nicht automatisch auch verdient? Sie haben um diesen Posten zu bekommen, sich wissenschaftlich in einem Studium bewiesen, und versuchen seit dem, Jährlich hunderte Menschen auf ihren Weg zu gebildeten Menschen, zu mündigen und kritisch denkenden Teilen unserer Gesellschaft zu geleiten, und sie der eigenen Selbstverwirklichung näher zu bringen. Einigen Lehrer gelingt das eher als anderen. Sicher gehört auch eine selbstkritische und selbstreflektierte Haltung dazu, die Lehrer leider zu oft doch aus den Augen verlieren – das mag eventuell auch an ihrer besonderen Position liegen. Und so ist der Unterricht mancher Lehrer einfach nichts Wert und ungerechte Behandlungen und Bewertungen, aber auch Antipathien tun ihr übrigens, um manchen Lehrer um den (verdienten(?)) Respekt zu bringen.

Bei Professoren jedenfalls ist diese Haltung oft vorhanden und das Feedback von Studenten wird wertgeschätzt. Womit wir beim eigentlichen Thema wären, um den es mir in diesem Eintrag geht. Wie ist eigentlich das Respekt-Verhältnis zwischen Studenten und Professoren? Das dies zwischen Lehrern und Schülern oft nicht in dem Maße vorhanden ist, wie es sein sollte ist für mich leicht nach zu vollziehen. Als Kind versteht man noch nicht, welchen Wert die Schulausbildung hat, und welchen Nutzen man in seinem späteren Leben durch die Befähigungen, die man hier mitbekommt, haben wird. Die Wertschätzung ist nicht ersichtlich und gepaart mit jugendlichem Leichtsinn, Gruppenzwang, Pubertät und dem eigenen Grenzerfahrungen, zuzüglich einer Verständnisbarriere durch die Generationskluft ist dem Kind eine Ehrerbietung wie sie angebracht wäre, wahrscheinlich auch schlicht nicht Bewusst; insbesondere wenn auch Eltern immer weniger in der Erziehung ihrer Kinder diesbezüglich tun, und sich womöglich noch als erste Bezugsperson mit Vorbildfunktion selbst respektlos gegenüber Lehrern und Schule zeigen.

Als Student, so möchte man meinen, sollten diese Faktoren aber weggefallen sein. Man hat mittlerweile eine Reife erlangt, in der man das Wissen und die Wissensvermittlung wertschätzen sollte. Man hat sich weiterhin dafür entschieden, freiwillig sehr viel mehr zu lernen, als für das Erlernen eines Berufes und die Bestreitung des Unterhalts nötig wäre – und für das man in der Regel auf die Hilfe anderer Menschen (in diesem Fall Professoren und universitäres Lehrpersonal) angewiesen ist. Man ist wertvoller Teil der Gesellschaft geworden, weiß was Verantwortung bedeutet, darf Wählen, eventuell sogar schon eine eigene Partei gründen. Man hat eine sehr gute Bildung genossen, die allgemeine Hochschulreife erlangt, eventuell sogar die Hürde eines Numerus Clausus gemeistert und sollte mittlerweile befähigt sein, reflektiert und selbstkritisch über sich und sein Handeln nachdenken zu können, sich in andere Menschen und Situationen hinein zu versetzten, selbst wenn die konkrete Situation einem völlig Fremd ist. Ja, man gehört als Student dann zu der “Bildungselite”, den Hoffnungsträgern des Landes, für das dieses – wenn auch in immer geringerem Maße – sogar bereit ist, finanzielle Unterstützung zu leisten.

Und so sollte man doch auch zu dem Schluss kommen, dass ein Professor – ein Mensch, der sein Leben einer Sache gewidmet hat, die die tägliche geistige Weiterbildung und das Erlangen neuer Erkenntnisse und neuer Wissensstände, aus denen schlussendlich die gesamte Menschheit profitiert, beinhaltet, und der sein Leben auch der Wissensweitergabe an Studierende widmet – zumindest ein wenig Respekt entgegen gebracht werden sollte? Unter diesen Menschen finden sich einige unglaublich kluge Menschen, an jeder Universität, und so auch an unserer; etwa den Schöpfern des besten Hardware-Codeknackers, den Entschlüsslern des Alterungsgens, oder dem deutschen Beitrag zur Erkundung des Mars, um nur einige wenige Beispiele meiner Universität zu nennen. Da kann man als Professor doch auch erwarten, dass die Studierenden einem zumindest den nötigen Respekt erweisen, und in der Vorlesung zu hören? Gar keine Frage – nicht jeder Professor hat den dreh raus, eine spannende Vorlesung zu halten. Und nicht jede Vorlesung ist es auch Wert, überhaupt besucht zu werden! Was also tun, wenn die Vorlesung so langweilig ist, dass man sich lieber mit dem Sitznachbarn über das Wetter unterhält? Eine Möglichkeit wäre es, der Vorlesung fern zu bleiben. Wer das öfters tut, kann die Zeit nicht nur sinnvoller nutzen, sondern hat eventuell auch mehr Zeit, mal wieder etwas außerhalb der Universitätsveranstaltungen mit den Kommilitonen zu unternehmen? Ein Pläuschchen bei einem Kaffee in der Campus Suite ist doch auch viel angenehmer, als sich im Flüsterton gegen den Vortrag des Dozenten durchzusetzen und sich regelmäßig vor bösen Ermahnungen wegducken zu müssen.

Mangelt es uns tatsächlich am nötigen Respekt? Und wieviel Respekt ist eigentlich nötig? Wie oben schon beschrieben, eigentlich bin ich da sehr individuell, was Respekt betrifft und mehr als den Grundrespekt, den jeder Mensch verdient hat, muss sich eine Person bei mir erst einmal verdienen – dazu reicht es nicht, einfach nur eine prestigeträchtige Position inne zu halten. Über die Frage, ob und wie man einem Professor Respekt zollt,  habe ich schon recht früh nachgedacht. An der Berufsakademie gab es einen Mathematik-Professor, der uns irgendwann mal erzählte, dass er oft das Gefühl hatte, der nötige Respekt würde fehlen. Tatsächlich hatte er reicht, den die Berufs”akademiker” waren oft Rotzfrech, und sahen sich in dem teuer bezahlen Lehrsystem als Kunde, einer Dienstleistung. Dafür, dass der Professor erwähnt, dass es durchaus Professoren gibt, die aus Respektgründen darauf bestehen, mit “Professor” angsprochen zu werden und das Studenten dies dann auch tun und in den Vorlesungen immer Konzentriert und Still sind, erntete er den Hohn, dass er danach regelmäßig mit einem hämischen “Herr, oh, entschuldigen sie – Professor …” angesprochen wurde. Hier habe ich das erste mal darüber Nachgedacht, wie viel Respekt eine solche Lehrperson eigentlich verdient, und wie man einen solchen Respekt angemessen zollt. Man muss aber dazu sagen – die meisten Lehrpersonen dort waren auch keine Professoren – viele hatten noch nicht einmal einen Doktor-Titel inne und bei dem ein oder anderen fragte man sich, ob die Person überhaupt studiert hatte. Wer sich dort lächerlich machte (etwa indem er erzählte, es sei zwingend nötig, dass man mindestens 3 Firewalls installiert (Software, Router  und noch mal eine dedizierte), weil sonst die bösen Hacker kämen), war bei mir unten durch, und bekam das auch deutlich zu spüren.

Wie unglaublich dreist Studierende aber sein können, davon konnte ich mir im ersten Semester an einer richtigen Universität ein Bild machen – und das war abseits von den Lapalien, die an der Berufsakademie angesprochen worden sind. Etwa in einer Mathematik-Vorlesung in welcher der Universitäts-Professor, für den die Vorlesungen altersbedingt eh schon einiges an Anstrengungen bedeuteten, regelmäßig darauf hinweisen musste, dass er bei einem solchen Lärmpegel keine Vorlesung halten kann, dass es ihm unglaubliche Kraft koste und ihn ermüden würde und dass man es bitte unterlassen sollte, soviel Lärm in der Vorlesung zu machen. Das hat die entsprechenden Personen nicht davon abgehalten, sich in normaler Lautstärke über dies und das zu unterhalten, von lauten Handytönen über eingehende SMS erinnert zu werden, oder gar beim Surfen und Klicken auf irgendwelche Videos den Ton noch anzuhaben (und das beim vom Professor angeordnetem “Laptop-Verbot”), und so für störende Unterbrechungen zu sorgen, die den Professor regelmäßig aus dem Konzept brachten. Zurecht also scheint sich der Professor regelmäßig darüber aufzuregen, dass die Studenten sich von Jahr zu Jahr verschlimmern, denn glaubt man den ganzen Erzählungen, dann hätte es das vor 10 Jahren noch nicht gegeben. Respekt gegenüber Professoren, aber auch gegenüber den Kommilitonen, die in der Vorlesung sitzen, weil sie sie brauchen, weil sie etwas lernen möchten und weil sie sich den Stoff anders vielleicht garnicht erschließen können, sieht jedenfalls anders aus; wer in den hinteren Reihen saß, konnte eigentlich auch gleich zu Hause bleiben, denn verstanden hat man dort ob der Lautstärke garnichts mehr.

Aber okey, irgendwo ist man auch noch Jung, 90 Minuten am Stück konzentriert zuhören ist immer noch für die wenigsten möglich (20 Minuten sind im Schnitt die maximale Aufnahmespanne bei Frontalveranstaltung, haben empirische Studien ermittelt), und die ein oder andere Neuigkeit kann auch nicht immer warten. Eine größere Rücksichtnahme wäre wünschenswert und angebracht, aber ich verurteile niemanden, der mal einen schlechten Tag hat, und deshalb auch mal einer Vorlesung gar nicht folgt – ich wäre ein ziemlicher Hypokrat, würde ich das tun.

Was mich persönlich aber regelmäßig aufregt: Muss es eigentlich sein, dass man sich – als erwachsene Menschen – unangebracht über Professoren lustig macht? Ich meine, ganz ehrlich, die meisten Professoren haben geistig mehr erreicht, als der Großteil von uns Studierende je erreichen wird. Spielt es da eine Rolle, wie jemand aussieht, oder welche Eigenheiten er hat?

Dieser ähm Professor, [mit Gänsefüßchen-Geste], ähm… also wenn Du ihn auf der Straße sehen würdest, Du würdest nicht denken, dass er ein Professor ist. Eher ein Penner, oder, neeh, ein Perverser, oder sowas. Ja ehrlich, der sieht so behindert aus. Weißt Du, jemand der so aussieht, den kann ich nicht ernst nehmen. Ey, so eine Witzfigur. Ich musste mich jede Vorlesung zusammenreißen ihn nicht die ganze Zeit auszulachen.

Das war nur ein sinngemäßes Zitat über einen meiner Mathematik-Professoren, der in der Tat ein wenig “eigen” aussieht, was aber meiner Meinung nach noch lange nicht zu solchen Aussagen berechtigt. Wobei, bei dem Niveau fehlt eigentlich nur noch das “Alter, ich schwör Digger, er ist voll der Lauch!”. Klar ich gebe gerne zu, auch ich habe mich das ein oder andere Mal lustig gemacht, weil es beispielsweise schwer ist, einem Menschen zu Folgen, der m und n gleich ausspricht und immer nur m und n als Indizes nimmt, und nicht mal auf die Idee kommt, i und j zu wählen. Und ich hab für viele Professoren Spitznamen, die ich gerne verwende – Verniedlichungen des Namens, einen völlig anderen Namen, weil jemand beispielsweise aussieht wie so ein “Norbert”, etc. Das gehört dazu, klar, und ich will mich jetzt hier nicht als harmloses Lamm darstellen. Ich finde aber, das ist ein deutlich anderes Niveau – Behindert, Pervers, Penner – da hört der Spaß doch nun wirklich auf, oder? Der Professor jedenfalls ist ein sehr schlauer Typ und über dies sehr bemüht. Der einzige, der zu jeder Vorlesung nach der Vorlesung ein Transkript schreiben, und es sehr Zeitnah zur Verfügung stellten. Der als Mathematik-Professor nicht vergisst, dass wir Informatiker sind, und deswegen immer auch Programmieraufgaben in den Übungen gestellt hat und den Bezug auch oft in der Vorlesung herstellt. Und nicht zu letzt ein Professor, der trotz des schweren Anspruchs und der Stoffvielfalt immer auch eine Klausur stellte die auch für unterschiedliche Stärken von jedem gut zu bestehen sein sollte (z.B. auch ohne dass man einen einzigen Beweis führen musste, wenn man dafür gut Definitionen die beherrschte und das Rechnen mit den neuen mathematischen Konstrukten konnte). Verdiente Reaktion, ihn also als Pervsen zu beschreiben, nur weil er vom Aussehen dem Mathematik-Nerd der 80ger Jahre entspricht?

Schlimmer aber noch finde ich eine andere Situation, die ich nun schon zwei Male miterleben durfte: Professoren, die eine offensichtliche Krankheit haben, und über die sich lustig gemacht wird. Letztes Jahr in der Biologie-Vorlesung das erste mal. Da war ein Professor, der sehr offensichtlich an Tourette leidet, und unregelmäßig seinem Tic nachgab, und ein undefinierbares Geräusch zwischen Räuspern und Grunzen von sich gab. Sicherlich ist das nervig, und sicherlich wundert man sich im ersten Moment, vielleicht lacht man auch das erste mal darüber. Aber spätestens wenn auffällt, dass der Mensch scheinbar nichts dafür kann – und wieviel mehr Zeit als 90 Minuten sollte man dazu für einen Studenten beanschlagen? Vor allem für Studierende der Biologie?! – spätestens dann sollte man sich doch zurücknehmen und versuchen der Vorlesung zu folgen und den Tic so gut es geht ignorieren/ausblenden? Mehr noch, die Ringvorlesung war eine Semi-Freiwillige veranstaltung, die Erstsemester die verschiedenen Fachbereiche der Biologie vorstellen sollte, in denen man sich an der Universität Kiel vertiefen kann. Dazu hat jede Woche ein anderer Professor seinen Fachbereich und seine aktuellen Forschungsthemen vorgestellt. Wenn man sich so sehr an den Tic des Professors gestört hätte – keiner hätte einen Gezwungen, da zu bleiben.
Sich  aber lautstark (und in Hörweite des Professors) darüber aufzuregen (und zwar Mehrfach), dann darüber zu kichern, es zu zählen und nachzuahmen – ist das ein Verhalten, dass für einen Studierenden angebracht ist?

Ähnliches ereignete sich gestern in einer Physik-Übung, was den Anlass für diesen Beitrag gab. Ich habe dieses Jahr das Glück, meine Übung bei dem Professor zu haben der auch die Vorlesung hält. Ein unglaublich junger Mensch, ein unglaublich heller Kopf – und ein Stotterer. Er hat sein Problem gut im Griff, aber ab und zu kommt es dann doch noch mal durch. Das in einem Seminarraum der mit ca. 10 Mann gefüllt ist, einfach jedes mal wieder zu kommentieren und nachzuäffen ist irgendwie ein ziemlich asoziales Verhalten. Der Professor hat es natürlich jedes mal mitbekommen, aber unkommentiert gelassen. Ja, wir sind alle Menschen, und wenn jemand stottert ist das vielleicht das erste mal sogar lustig; insbesondere wenn man nichts von der Krankheit weiß. Den Professor haben wir jetzt aber schon 2 Semester, die Studenten kennen ihn also und sollten sein Problem so langsam bemerkt und akzeptiert haben, oder?

Ich jedenfalls finde das Verhalten äußerst traurig, peinlich und respektlos. Da wünscht man sich dann doch machmal, das in der Schule wieder anständiges Benehmen gelehrt wird und dieses auch durch die Kopfnote festgehalten wird. Vielleicht bleibt ja dann was bei dem ein oder anderen hängen? Vielleicht aber ist das auch eher ein gesellschaftliches Problem – wenn die Medien einen konstant Vorleben, das es in Ordnung ist, sich auf Kosten anderer Menschen zu belustigen (was bitte sonst machen Sendungen wie DSDS, Frauentausch, Bauer sucht Frau, Beauty & The Nerd und wie sie nicht alle heißen?!), kann man vielleicht auch nichts anderes mehr erwarten?

Wie gesagt, ich kann durchaus verstehen, dass man sich mal weniger konzentriert in einer Vorlesung aufhält, dass man auch mal redet, oder sich anders anderweitig beschäftigt. Ich habe auch schon mal in einer Vorlesung gesessen und die gesamte Vorlesung lang Tetris gespielt, oder Aufgaben für eine andere Übung gelöst, Programmiert oder Zettelchen mit Kommilitonen geschrieben. Ich kann es auch verstehen, aus einer irgendwie gearteten Emotionalität heraus über Professoren herzuziehen, und dabei auch mal unfair zu werden. Ich bin definitiv kein Musterstudent und mache das selbst ab und zu. Den Musterstudenten würde ich auch von niemanden erwarten. Worum es mir geht, ist diese andere – härtere – Art von Respektlosigkeit den Professoren gegenüber – und das sogar in ihrem Beisein. Sehe ich das als einziger so? Bin ich, um die Worte eines ehemaligen Mitschülers zu Zitieren, tatsächlich nur ein “scheißequirlender Moralapostel”, oder seht ihr das genau so? Ist euch das egal? Oder sehe ich alles viel schlimmer, als es tatsächlich ist? Auf Kommentare bin ich sehr gespannt 😉

3 thoughts on “There’s no higher God than parents and teachers

  1. Also als ich anfing war das nicht so (dabei ist da nicht einmal so der große Zeitunterschied, waren bei dir schon die G8-Leute dabei?). Unser Matheprof hatte aber auch schon Handys einkassiert, wenn sich jemand damit leise beschäftigte.

    Am Anfang des Studiums hatte ich noch ziemlich viel Respekt für Professoren, es hat sich je nach Professor aber mit der Zeit reduziert (nicht auf 0, nur weniger). Auch wenn ich vorher schon wusste, dass es auch nur Menschen sind, kam das Gefühl dazu auch erst mit der Zeit.

    Gerade das krassere Verhalten, das du hier aufzeigst, finde ich sogar unabhängig davon, ob jemand Professor ist oder nicht, unangemessen.

    • In meinem Jahrgang waren keine G8 dabei, und trotzdem gab es diese Auswüchse – das Zitat ist beispielsweise von einer Wirtschaftsinformatikerin, die sich schon in Mathe A durch lautes reden und dümmliches Reinrufen “bekannt” gemacht hat.

      In Biologie und in Physik sind aber tatsächlich G8 dabei gewesen, wobei Biologie ja einen NC hat.

      Prof. B. (Mathe A) hat immer gedroht, keine Vorlesung mehr zu halten, und regelmäßig hat auch die Globalübungsleiterin die Bitte noch mal vorgetragen, doch ruhiger in der Vorlesung zu sein, weil der Prof das einfach nicht mehr kann. Er hat seine Drohung nie gehalten, und dass er rumgeht und Handys einkassiert, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dazu hält er uns wahrscheinlich auch für zu Mündig (überhaupt, rein Theoretisch kann der Prof das doch garnicht machen dürfen?).

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